Eine wunderschöne Hausgeburt Mit meiner dritten Schwangerschaft und der Gewissheit, dass alle „kleinen“ Krankenhäuser in der Umgebung nun über keine Geburtsstationen mehr verfügen, stand für mich der Entschluss fest – es wird eine Hausgeburt. Als ich dies meinem Mann kund tat kam im ersten Moment ein entsetztes „Bist du wahnsinnig?“
Auch in der Familie, von Freunden und Bekannten erntete ich kaum Begeisterung, geteilte Freude und Leichtigkeit über mein Vorhaben. Von überall kamen Bedenken und fast jeder wusste, was doch alles passieren könnte wenn nicht der Mann in weiß (Arzt) mit seinem „Werkzeug“ im Anschlag nebenan steht. Für einen Moment war ich wirklich verunsichert ob ich die Hausgeburt durchziehen soll. Doch als sich mein Mann nach Internetrecherchen und etwas Bedenkzeit recht begeistert zeigte und sich seine anfängliche Skepsis gelegt hat, stand für mich fest, dass wir das gemeinsam schaffen. Zumal die beiden vorausgegangenen Geburten in kleinen, familiären Krankenhäusern ohne Komplikationen und jede auf ihre Weise sehr schön verlief. Die intensive, liebevolle und fürsorgliche vorgeburtliche Betreuung war einmalig und dies durfte ich auch nur hier in dieser Form erleben. Es war der 31.10.15 – die vergangene Nacht war unruhig und schlaflos – Wehen? Fehlanzeige! Morgens dann beim Frühstück die ersten Wehen mit Charakter. Doch nach einem angenehm warmen Bad in der Wanne – alles wieder weg. Trotzdem hat mein Mann die beiden Großen vorsorglich zu Oma und Opa gebracht. Am Mittag ein ausgedehnter Spaziergang in der Hoffnung die Wehen würden wieder einsetzen – leider nein. Am frühen Nachmittag sind wir dann in den Garten gegangen und mein Mann setzte noch eine Mauer aus Pflanzsteinen – ich sah ihm dabei zu und genoss das herrliche Wetter. Als die Arbeit abgeschlossen war verspürte ich regelmäßige Wehen und bat meinen Mann mit mir ins Haus zu gehen. Es war ca. 16:15 Uhr nach kurzem zögern rief ich Katrin an mit den Worten: „Ich glaub ich brauch dich heut noch“ Zwischenzeitlich tauchten dann noch meine Schwiegereltern mit den Kindern auf, die wir postwendend wieder nach Hause schickten. Gegen 17 Uhr traf Katrin dann bei uns zu Hause ein. Sie checkte die Lage, baute ihren Notfallkoffer auf und kontaktierte Steffi. Ich lief unseren Flur auf und ab mit kontinuierlichen aber noch erträglichen Wehen und erzählte dabei fleißig mit Katrin. Dann ging alles recht schnell, die Wehen wurden heftiger. Ich positionierte mich im Schlafzimmer vor dem Bett stehend, meine Arme auf der Matratze abgestützt. Veratmete Wehe um Wehe, die Fruchtblase platzte und spritzte wie eine Wasserbombe auf den zuvor mit Malervlies ausgelegten Fußboden. Nach wenigen Presswehen erblickte unser kleiner Sohn Lars um 17:59 Uhr das Licht der Welt. Katrin, mein Mann und ich sind ein starkes Team gewesen. Steffi hatte es leider nicht mehr rechtzeitig zu der unerwartet schnellen Geburt geschafft. Bei ihrem Eintreffen kuschelten wir bereits und genossen unser Babyglück An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an Agnes und Jana für die tolle vorgeburtliche Betreuung sowie Katrin und Steffi für die klasse Unterstützung vor, während und nach der Geburt! Macht weiter so mit eurer Arbeit! Liebe Grüße Martina mit Lars